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Cantus Thuringia
Zum Künstler Cantus Thuringia

Melchior Franck: Geistliche Gesäng und Melodeyen

Melchior Franck wurde nicht selten neben Praetorius, Schütz und Schein als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit genannt. Um 1580 geboren, wurde er 1602 Hofkapellmeister von Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg. Francks "Geistliche Gesäng und Melodeyen" von 1608 nehmen einen wichtigen Platz in der Geschichte der biblischen Motette ein, dem Genre, das in der sakralen deutschen Musik des frühen Barock vorherrschte. Auf diesem Album versammelt sind 19 von insgesamt 24 Motetten aus dieser Sammlung, eingespielt von Cantus Thuringia & Capella unter der Leitung von Christoph Dittmar. Obgleich in der Renaissance eine Vielzahl an Vertonungen des Hohelied-Textes durch Komponisten wie Palestrina, Lassus und Schütz entstanden waren, gab es kaum Sammlungen, die den Text in seiner emotionalen Intensität so in den Mittelpunkt stellten, wie jene in den "Geistlichen Gesäng und Melodeyen": Francks kunstvolle und virtuosen Sätze sind unübertroffen an Einfallsreichtum, Dramatik und Gefühlsstärke, schöpfen sie doch die Bildsprache durch sorgfältig madrigalistische und dramatische Herangehensweise gänzlich aus. Obwohl die meisten Motetten Passagen aus dem Hohelied Salomonis zitieren und damit traditionell als "Hochzeitsmusiken" fungieren, stellt Franck ihnen auch "Trauermusiken" gegenüber. Diese, allesamt Weltersteinspielungen, konfrontieren den Hörer mit dem immer währenden Kontrast zwischen Liebe und Tod.

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