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Musica Antiqua Latina & Giordano Antonelli

Sacred Handel – Music for the Carmelite Vespers

Schon als Jugendlicher machte Georg Friedrich Händel (1685-1759) den internationalen Schritt nach Italien und knüpfte hier die entscheidenden Beziehungen, bevor er in England einer der berühmtesten Komponisten des Barock wurde. Florenz, Venedig, Neapel und immer wieder Rom waren einige der Stationen seines drei Jahre dauernden Italienaufenthaltes. Als Händel 1707 in Rom war, wurde er offenbar von einem seiner aristokratischen Gönner eingeladen, Musik für das Hochfest Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel durch den Karmeliterorden in ihrer Kirche Santa Maria di Monte Santo zu schreiben. Auf diesem Album präsentiert das italienische Alte Musik Ensemble Musica Antiqua Latina Händels wohl bedeutendste lateinische Kirchenwerke, die klare Verbindungen zur Vesperliturgie haben. Aufgenommen haben die Musiker den Psalm "Dixit Dominus" und die Antiphonen "Haec est regina virginum" und "Te decus virgineum" genau in der Kirche Santa Maria di Monte Santo in Rom, wo sie damals zum alljährlich prachtvoll gefeierten Hauptfest am 16./17. Juli aufgeführt worden sind.

Um eine plausible Rekonstruktion dessen zu liefern, was an diesem Fest zu hören gewesen wäre, hat das Ensemble aber auch geistliche Musik von anderen bekannten Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts eingespielt, welche möglicherweise ebenso an diesem Gedanktag zur Aufführung kamen. So erklingen zahlreiche Meisterwerke des Barock wie z.B. "Domine, ad adjuvandum" und "Lauda Jerusalem" von Giovanni Paolo Colonna (1637-1695), der prachtvolle Psalm "Laudate pueri" von Antonio Maria Bononcini (1677-1726), die Motette "Nisi Dominus" von Alessandro Scarlatti (1660-1725) für die Vesper zum Gedenktag der Heiligen Cäcilie, aber auch eine Reihe entdeckenswerter gregorianischer Gesänge. Das Album schließt mit den Werken zweier Großmeister der römischen Instrumentalkunst: Girolamo Frescobaldis (1583-1643) "Magnificat secundi toni ad organum" und Arcangelo Corellis (1653- 1713) "Sinfonia da Chiesa". So lädt das Ensemble unter der Leitung von Giordano Antonelli die Zuhörerinnen und Zuhörer ein, die besonderen Vespermusiken so zu erleben, wie sie damals in einer römischen Kirche aufgeführt wurden – wobei ruhige Gesangsstücke groß angelegten, hochvirtuosen Instrumentalwerken gegenüberstehen.

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