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Musica Alta Ripa
Zum Künstler Musica Alta Ripa

Mother (Live)

Mit den Facetten der Mutterrolle haben sich von jeher immer auch Komponisten beschäftigt. Jungfrau Maria, die römische Kaiserin Agrippina oder die babylonische Königin Nitocris sind nur eine kleine Auswahl von Beispielen, mit deren Mutterschaft sich die Alte Musik in Opern, Oratorien und Kantaten auseinandergesetzt hat. Bei aller kulturellen Unterschiedlichkeit zwischen Okzident und Orient gibt es dennoch oftmals ein gemeinsames Mutter-Bild. Genau diese thematische Verbindung hat nun die katalanische Sopranistin Nuria Rial, die Flötistin und Produzentin Danya Segal, die syrische Sängerin und Komponistin Dima Orsho und das mehrfach preisgekrönte Alte Musik-Ensemble Musica Alta Ripa zu ihrem ersten gemeinsamen Album inspiriert. In "Mutter" kreuzen sich Barockarien und Lieder aus dem Morgenland unter dem Thema der verschiedenen Mutterrollen. Die meisten ausgewählten Arien stammen aus Opern und Oratorien von Georg Friedrich Händel (1685-1759). In "Il Pianto di Maria" begegnet man der trauernden Jungfrau Maria. In "Salomon" versucht eine Mutter, ihr Kind zurückzubekommen. In "Belshazzar" verliert die babylonische Königsmutter Nitocris ihren leiblichen Sohn, König Belshazzar, im Kampf gegen die Perser. In Georg Philipp Telemanns (1681-1767) Arie "Komm o schlaf" aus "Germanicus" versucht sich hingegen Agrippina, Mutter von Caligula, im Schmerz in der stillen Einsamkeit der Nacht zu vergraben. Während Nuria Rial die Stimme des Okzidents ist, erklingen die Lieder aus dem Orient von Dima Orsho und sind teilweise aber auch komponiert. Im syrisch-christlichen Lied zum Karfreitag "Wa Habibi" begegnet man wieder der trauernden Jungfrau Maria. In "Hidwa" von Dima Orsho (*1975) wiegt eine Mutter ihr Kind in den Schlaf und beklagt dabei ihr eigens verlorenes Leben. In "Ishtar" begegnet man schließlich der Mutter der arabischen Welt, einer babylonischen und hethitischen Göttin, "Göttin aller Göttinnen" genannt. Dieses Werk hat Dima Orsho eigens für dieses Projekt komponiert. Und gerade in diesem Stück sorgen historische europäische Instrumente im Zusammenspiel mit arabischen Instrumenten für einen besonderen Klangdialog zwischen Orient und Okzident.