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Lautten Compagney & Wolfgang Katschner

Circle Line

Für das Album "War & Peace - 1618:1918" wurde die Lautten Compagney als "Ensemble des Jahres" mit dem Opus Klassik ausgezeichnet. Ihre Alben wurden Bestseller, darunter "Timeless", auf dem der italienische Barockkomponist Tarquino Merula (um 1590-1665) auf die Musik von Philip Glass traf. Jetzt erscheint das lange erwartete Nachfolgeprojekt: Mit "Circle Line" verbindet das Ensemble Musik der Frührenaissance mit Minimal Music - und das klingt in der Kombination und mit alten Instrumenten einfach faszinierend. Zwischen dem franko-flämischen Komponisten Guillaume Dufay (c. 1400-1474) und der amerikanischen Minimal Music-Ikone Philip Glass (*1937) liegen rund 600 Jahre Musikgeschichte. Trotzdem besitzen ihre jeweiligen Musiksprachen nicht zuletzt im raffinierten Umgang mit Rhythmus und Melodie eine erstaunliche Verwandtschaft. So wechseln sich Stücke von Guillaume Dufay mit Kompositionen von Philip Glass ab, aber auch von Steve Reich, John Cage, Meredith Monk, Wim Mertens und Peter A. Bauer. Gleich zu Beginn wird die spannungsgeladene Musik des "Train To São Paulo" aus Philip Glass' Filmmusik zu "Powaqqatsi" mit dem signalhaften "Gloria ad modum tubae" von Dufay konfrontiert. Darauf folgt die Komposition "In a Landscape", mit der John Cage bereits 1948 Prinzipien der Minimal Music vorwegnahm. Unter den geistlichen Werken von Guillaume Dufay beeindrucken ganz besonders einige dreistimmige Motetten, darunter die Mariengesänge "Flos florum", "Ave regina coelorum" und "Ave maris stella". Einen ganz ähnlichen Klangeffekt erzielen Meredith Monk mit dem Stück "Dawn" sowie Peter A. Bauer mit der Komposition "Segreto intimo". Zwischendurch kommt es zudem zur direkten Verschmelzung der Renaissance und der Minimal Music. So haben die Musiker Chansons von Guillaume Dufay ("Par droit je puis bien" und "Se la face ay pale") mal mit Steve Reichs legendärer "Clapping Music" und dann wieder mit dem "Dance V" von Philip Glass verzahnt. Dabei treffen Alte Musik-Instrumente wie Gambe und Lauten auch auf Saxophon und markante Perkussion. "Der Titel des Programms ist Symbol für die stetig pulsierende Großstadt", so Wolfgang Katschner.

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