Bach: Huldigungskantaten BWV 216a & 210a
Veröffentlicht am: 24.03.2017
Es ist erstaunlich, dass es heute überhaupt noch Weltersteinspielungen von Werken Bachs geben kann. Der Cembalist Alexander Grychtolik hat zwei Leipziger Huldigungskantaten des Komponisten aufwendig rekonstruiert. Von der Kantate "Erwählte Pleißenstadt", BWV 216a waren lediglich der Text in Form einer Konzeptschrift sowie wenige Notenfragmente erhalten, die 2003 im Nachlass einer japanischen Pianistin wiederentdeckt wurden. Auch von der Kantate "O angenehme Melodei", BWV 210a ist nur die Sopranstimme sowie ein separater Textdruck der ältesten von insgesamt drei Fassungen überliefert. Die Instrumentalbegleitung konnte Grychtolik aus einer späteren Fassung der Kantate rekonstruieren. "O angenehme Melodei" ist vielleicht die längste je von Bach komponierte Solokantate und thematisiert den göttlichen Ursprung der Musik. Beide Werke wurden in den 1730er und 1740er Jahren in Leipzig uraufgeführt. Alexander Grychtolik hat die rekonstruierten Kantaten mit seinem Ensemble Deutsche Hofmusik sowie den Solisten Katja Stuber, Franz Vitzthum und Daniel Johannsen in Berlin aufgenommen. Es entstand eine beeindruckende Weltersteinspielung prachtvoller Musik.
Tracklisting
Johann Sebastian Bach
- O angenehme Melodei, BWV 210a
- I. O angenehme Melodei (Recitativo)
- II. Spielet, ihr beseelten Lieder
- III. Ihr Sorgen, flieht (Recitativo)
- IV. Ruhet hie, matte Sinne
- V. Wiewohl, beliebte Musica (Recitativo)
- VI. Schweigt, ihr Flöten, schweigt, ihr Töne
- VII. Doch fasse dich (Recitativo)
- VIII. Werte Gönner, alles Wissen
- IX. Verehrte Gönner, so bleibet fernerweit (Recitativo)
- X. Seid vergnügt, werte Gönner