Alessandro Scarlatti: Opera Arias

Die hier eingespielten Werke – darunter nicht weniger als 20 Weltersteinspielungen – eröffnen eine ganz neue Welt. Alessandro Scarlatti war schon zu seiner Zeit bekannt für die besondere kompositorische Qualität, die niemals in Routine oder Mittelmäßigkeit der Partituren verfiel. Seine Komplexität, die anspruchsvolle Wiedergabe, das Gefühl von Erstaunen und die Fähigkeit zu Überraschen und zu Rühren machen diese Arien zu etwas besonderem. Völlig zu Unrecht sind sie lange Zeit in Vergessenheit geraten. Um dieses anspruchsvolle Repertoire zu singen, werden außerordentliche Interpreten benötigt, die neben einer makellosen Technik auch die Zuneigung zu diesem Komponisten mitbringen müssen um den Werken Rechnung zu tragen und sich in Scarlattis Universum verlieren zu können. Daniela Barcellona und Marcello Di Lisa gelingt es zusammen mit dem Concerto de' Cavalieri mit Bravour die gesamte Gefühlspallette, angefangen über die Melancholie der schmachtenden Texte, über die Wut der Rachearien bis hin zur grandiosen Erhabenheit der Triumphszenen, zum Klingen zu bringen. Eine Aufnahme die fähig ist vom ersten Hörerlebnis an Fachleute wie Neulinge gleichermaßen in ihren Bann zu ziehen. 

„In den Kastratenarien Alessandro Scarlattis scheint sich Barcellona […] so wohl zu fühlen wie ein Fisch im Wasser. Rund und kerngesund klingt das alles…“
(Opernwelt, 07/2011)

„Ähnlich freudvolle Gefühle durchströmen einen jetzt beim Abhören der ersten Solo-CD der unterschätzten Daniela Barcellona. Die italienische Sängerin wirft sich im schlanken, aber nachdrücklichen Brustton ihrer Mezzoüberzeugung Alessandro Scarlatti entgegen, von dem viele sagen, er ist nach Händel und Vivaldi die nächste Barockentdeckung mit Breitenwirkung. In diversen Ersteinspielungen wird ein Tonfeuerwerk abgebrannt, virtuos, brillant, mit grandioser Attacke. Doch auch für die kontemplativen Momente findet sie sonst als Rossini-Rakete zündende Solistin Ruhe und Tiefe.“
(Die Welt, 08.07.2011)