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Peter Schreier
Zu Peter Schreier:

Biografie

Peter Schreier wurde 1935 in Meißen geboren. Mit zehn Jahren wurde er Mitglied des Dresdner Kreuzchores, zuerst als Knabenalt, dann bis 1954 als Tenor. 1944 sang er kurz vor der Zerstörung der Dresdner Oper dort einen der drei Knaben in der »Zauberflöte«.

Er besuchte die Musikhochschulen von Leipzig und Dresden, war Schüler von F. Polster (1954-56) und H. Winkler (seit 1956), debütierte noch während seiner Ausbildung 1957 an der Staatsoper von Dresden als erster Gefangener im »Fidelio« und hatte dort seinen ersten Erfolg als Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1959 wurde er an die Dresdner Staatsoper verpflichtet; hier hatte er 1962 dann einen sensationellen Erfolg als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. Nachdem er 1962 in der gleichen Partie an der Berliner Staatsoper gastiert hatte, wurde er 1963 deren Mitglied. Der im lyrischen Fach, namentlich aber als Mozart-Interpret, geschätzte Künstler wurde bei Gastspielen an den Staatsopern von Wien, München und Hamburg gefeiert; er gastierte weiter an der Covent Garden Oper London, an den Nationalopern von Budapest, Warschau und Bukarest, am Opernhaus von Lausanne, am Bolschoj Theater Moskau und an der Oper von Leningrad. Dazu hatte er eine glänzende Karriere als Oratorien- und Liedersänger; man schätzte vor allem seine Kunst des Bach-Gesangs. An der Staatsoper Berlin sang er u.a. am 16.2.1974 in der Uraufführung der Oper »Einstein« von Paul Dessau. Seit 1967 war er als ständiger Gast der Wiener Staatsoper verbunden.

1968 wurde er Mitglied der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Tamino in der »Zauberflöte«). Hier sang er in zwei Spielzeiten neben dem Tamino auch den Don Ottavio im »Don Giovanni«. Mit dem Idamante in »Idomeneo« von Mozart leitete er 1969 eine große Karriere an der Mailänder Scala ein; Seit 1967 stand er im Mittelpunkt der Salzburger Festspiele, wo er als Tamino in der »Zauberflöte« (1967-70, 1981-84), als Ferrando in »Così fan tutte« (1972-77), als Idamante (1973, 1976), als Belmonte (1980-81) und in den Jahren 1867-89 alljährlich in Konzerten, Oratorien und namentlich in seinen Liederabenden auftrat. 1990 dirigierte er bei den Salzburger Festspielen das Stabat mater von A. Dvorák. (Seit 1970 betätigte er sich als Dirigent und dirigierte u.a. die Berliner Staatskapelle). Bei den Salzburger Osterfestspielen von 1974 trat er unter H. von Karajan als David in den »Meistersingern«, auch als Loge im »Rheingold«, auf. Am 20.8.1973 wirkte er in Salzburg in der Uraufführung des Opernwerks »De Temporum fine comoedia« von C. Orff mit, 1986 in dem Oratorium »Golgotha« von Frank Martin.

Der ausdrucksvolle lyrische Tenor von Peter Schreier, seine Stilsicherheit des Vortrages, die Klarheit der Diktion und seine Kunst der Phrasierung wurden auf der Bühne vor allem im Mozart-Repertoire, im Konzertsaal im Bach-Gesang wie im Liedvortrag bewundert. 2019 verstarb Peter Schreier in Dresden.

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