Philippo Martino – Lute Trios
Veröffentlicht am: 17.05.2010
The Age of Passions ist ein neueres Ensemble der Gambistin Hille Perl, dem Lautenisten Lee Santana sowie zwei Musikern des renommierten Freiburger Barockorchesters, Petra Müllejans (Geige) und Karl Kaiser (Flöte).
Für ihre erste CD als Ensemble haben Sie Lautentrios des nahezu unbekannten Lautenisten Philippo Martino eingespielt. Martinos Trios wurden vermutlich zwischen 1730 und 1733 in Augsburg veröffentlicht. Über das Leben von Martino ist so gut wie nichts bekannt. Die Trios dieser Aufnahme sind die ersten Beispiele ausgereifter, konzertanter Lautenmusik und zählen zu den besten Beispielen dieses Stiles. Die Sammlung dieser Lautenwerke versteht Lee Santana als zusammengehörigen Zyklus, als "sorgfältige Zusammenstellung verschiedenster Affekte, in einem bunten Blumenarrangement zusammengebunden." Lebhafte Stücke mit rhythmischer Vitalität und virtuosen Dialogen zwischen der Violine und der Laute wechseln sich ab mit Stücken von eleganter Kantabilität oder auch gedankenvoller Melancholie.
„Eine neue CD des Labels Deutsche Harmonia Mundi bringt solche Musik, die bislang völlig vergessen war. Philippo Martino heißt der Komponist und ausgegraben hat ihn der Lautenist Lee Santana […]. Sechs Trios von Philippo Martino finden sich auf der CD, die Laute fungiert bei allen nicht nur als Continuo-Instrument, sondern tritt auch im konzertierend in Erscheinung. Entstanden ist diese Musik in der Zeit, als Johann Sebastian Bach Stücke für den Dresdner Hoflautenisten Silvius Leopold Weiß komponierte. Martinos Tonsprache unterscheidet sich von beiden aber enorm. Man könnte also von Unterhaltungsmusik sprechen, womöglich zur Begleitung der Mahlzeiten eines Fürsten oder auch zu dessen Nachruhe geschrieben. Musik, die auch Freiraum läßt für Improvisation. Durch die Vitalität der Aufnahme wird der völlig unbekannte Philippo Martino schnell zu einem guten Freund […].“ Kulturradio.de, CD der Woche (06/2010)
„Diese Neueinspielung hat eine gehörige Portion Aufmerksamkeit verdient […].“ SWR2 Alte Musik (05/2010)
„Die Ausgrabung überzeugt rundum. Nicht nur, weil sie vier grandiose Musiker sind, sondern auch aufgrund des Repertoires an der Wende vom Barock zur Wiener Klassik. Martinos Trios bedienen sich bei den stilisierten Tanzsätzen barocker Suiten und prägen andererseits formale Errungenschaften der späteren Sonaten und Sinfonien“ Stuttgarter Zeitung (09/2010)
Tracklisting
- Trio I / I. Poco vivace
- Trio I / II. Siciliana
- Trio I / III. Menuet
- Trio I / IV. Arietta allegretto
- Trio II / I. Entrée
- Trio II / II. Ballo
- Trio II / III. Siciliano arioso
- Trio II / IV. Menuet
- Trio III / I. Andante
- Trio III / II. Aria adagio
- Trio III / III. Menuet
- Trio III / IV. Allegro
- Trio IV / I. Capricio
- Trio IV / II. Scherzo
- Trio IV / III. Menuet
- Trio IV / IV. Areitta
- Trio V / I. Andante
- Trio V / II. Vivace
- Trio V / III. Menuet
- Trio V / IV. Arietta
- Trio VI / I. Allemande
- Trio VI / II. Siciliana
- Trio VI / III. Menuet
- Trio VI / IV. Vivace arioso
- Notturno No. 1 / I. Allegrino
- Notturno No. 1 / II. Grazioso